Die Energiewende als Wandel der Gesellschaft
In Zeiten steigender Energienachfrage und begrenzten fossilen Ressourcen muss ein Wandel in der Energieversorgung stattfinden, um den aktuellen Wohlstand zu erhalten und gleichzeitig die Rohstoffabhängigkeiten sowie die Umweltverschmutzungen zu verringern.

Der Klimawandel und die Umweltverschmutzung sind schleichende Prozesse, deren negative Auswirkungen oft erst erkannt werden, wenn es schon zu spät ist. Im Gegenteil dazu sind steigende Energiepreise umgehend spürbar, wenn beispielsweise der Strompreis oder die Heizkosten jährlich teurer werden. Demzufolge sprechen materielle und immaterielle Gründe für die Energiewende.
In der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Debatte wird hauptsächlich eine Stromwende diskutiert, die Energiewende als Ganzes umfasst zusätzlich die Bereiche Verkehr und Wärme.
Insgesamt betrachtet liegt der Anteil der Erneuerbaren Energien in allen drei Sektoren gerade einmal bei etwas über 12 % und 88 % werden aus konventionellen Energien erzeugt. Es muss die Frage gestellt werden, ob ein dieser Anteil für ein Vorzeigeland der Energiewende ausreicht und ob Deutschland, als Land ohne eigene Rohstoffe, in außenpolitische Anhängigkeiten gelangen kann.
In der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Debatte wird hauptsächlich eine Stromwende diskutiert, die Energiewende als Ganzes umfasst zusätzlich die Bereiche Verkehr und Wärme.
Insgesamt betrachtet liegt der Anteil der Erneuerbaren Energien in allen drei Sektoren gerade einmal bei etwas über 12 % und 88 % werden aus konventionellen Energien erzeugt. Es muss die Frage gestellt werden, ob ein dieser Anteil für ein Vorzeigeland der Energiewende ausreicht und ob Deutschland, als Land ohne eigene Rohstoffe, in außenpolitische Anhängigkeiten gelangen kann.

Zumindest jedoch, müssen die Anstrengungen im Bereich der Energiewende, also auch im Bereich der Stromwende, erhöht werden. Ein Blick auf die Faktenlage zeigt allerdings, dass die Investitionen in die regenerative Stromerzeugung seit Jahren abnehmen.
Zwar sind die Investitionskosten pro kWp stark gefallen, aber trotzdem werden laut Fraunhofer ISE die früheren Ausbauziele der Bundesregierung nicht annähernd erreicht werden. Anstatt eines im EEG 2014 geplanten jährlichen Zubaus von 2,5 GW werden voraussichtlich nur etwa 1,3 GW errichtet.
Um die Ausbauziele bis 2050 zu erreichen, müssten laut Fraunhofer ISE sogar 4 - 5 GW jährlich neu installiert werden. (Quelle: Aktuelle Fakten zur PV in Deutschland, FISE)
Zwar sind die Investitionskosten pro kWp stark gefallen, aber trotzdem werden laut Fraunhofer ISE die früheren Ausbauziele der Bundesregierung nicht annähernd erreicht werden. Anstatt eines im EEG 2014 geplanten jährlichen Zubaus von 2,5 GW werden voraussichtlich nur etwa 1,3 GW errichtet.
Um die Ausbauziele bis 2050 zu erreichen, müssten laut Fraunhofer ISE sogar 4 - 5 GW jährlich neu installiert werden. (Quelle: Aktuelle Fakten zur PV in Deutschland, FISE)

Aufgrund der politischen Abhängigkeit der erneuerbaren Energien und falschen energiepolitischen Entscheidungen, wie zum Beispiel schleppende Netzertüchtigungen, die Industrieprivilegien, das Ausschreibungsmodell oder die 10h-Regelung, werden die Energiewendeziele voraussichtlich verfehlt.
Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang der Effekt, dass trotz sinkender Zubauraten und einer Stagnation der Entwicklung der Auszahlung an EEG-Anlagenbetreiber, die EEG-Umlage für Haushalte und Mittelstand weiterhin stark ansteigt. Auch für 2016 ist erneut mit einer Erhöhung der EEG-Umlage zu rechnen, obwohl die Zubauraten nicht annähernd erreicht werden.
Diese Fehlentwicklung führt bei einer oftmals reinen Kostenbetrachtung immer zu einer ungerechtfertigten Verunglimpfung der erneuerbaren Energien. Würden ausschließlich die reinen Stromerzeugungskosten in die EEG-Umlage einfließen, dann wäre die EEG-Umlage im Jahr 2014 bei 2,54 Ct/kWh, deutlich unter 50 % des heutigen Wertes. (Quelle: Aktuelle Fakten zur PV in Deutschland, FISE)
Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass die letzten Atomkraftwerke in Bayern, immerhin aktuell für 47 % der bayerischen Stromerzeugung zuständig (Landesamt für Statistik in Bayern, 2013), im Jahre 2022 abgeschaltet werden, ist eine neutrale Betrachtung der Energiewende wichtiger denn je. Die Folgen einer gescheiterten Energiewende wären riesige Stromstrassen und die Versorgung von Bayern mit fossiler Energie (Uran, Kohle, Gas, Öl), was hohe Abhängigkeiten und entsprechende Strompreisentwicklungen nach sich ziehen würde.
Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang der Effekt, dass trotz sinkender Zubauraten und einer Stagnation der Entwicklung der Auszahlung an EEG-Anlagenbetreiber, die EEG-Umlage für Haushalte und Mittelstand weiterhin stark ansteigt. Auch für 2016 ist erneut mit einer Erhöhung der EEG-Umlage zu rechnen, obwohl die Zubauraten nicht annähernd erreicht werden.
Diese Fehlentwicklung führt bei einer oftmals reinen Kostenbetrachtung immer zu einer ungerechtfertigten Verunglimpfung der erneuerbaren Energien. Würden ausschließlich die reinen Stromerzeugungskosten in die EEG-Umlage einfließen, dann wäre die EEG-Umlage im Jahr 2014 bei 2,54 Ct/kWh, deutlich unter 50 % des heutigen Wertes. (Quelle: Aktuelle Fakten zur PV in Deutschland, FISE)
Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass die letzten Atomkraftwerke in Bayern, immerhin aktuell für 47 % der bayerischen Stromerzeugung zuständig (Landesamt für Statistik in Bayern, 2013), im Jahre 2022 abgeschaltet werden, ist eine neutrale Betrachtung der Energiewende wichtiger denn je. Die Folgen einer gescheiterten Energiewende wären riesige Stromstrassen und die Versorgung von Bayern mit fossiler Energie (Uran, Kohle, Gas, Öl), was hohe Abhängigkeiten und entsprechende Strompreisentwicklungen nach sich ziehen würde.
Schlussfolgerung:
Die Energiewende ist notwendig um die Klimaerwärmung aufzuhalten und unsere Umwelt sowie Gesundheit zu schützen. Daneben sichert sie aber auch einen nationalen Wohlstand, da Arbeitsplätze geschaffen und der Geldabfluss an rohstoffreiche Länder verringert werden.
Vergleicht man die Kosten für die EEG-Umlage 2012 in Höhe von 17,3 Mrd. Euro mit den vermiedenen Kosten für Brennstoffimporte (Anmerkung: 12,3 % sind regenerativer Natur) in Höhe von 10 Mrd. Euro, so erkennt man zusätzlich den finanziellen Anreiz für die Energiewende. Die Prognosen bis zum Jahr 2020 lassen den daraus entstehenden Saldo noch wachsen, da die Stromgestehungskosten im Bereich der Erneuerbaren im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern sinken. Zudem werden die Kosten der EEG-Umlage ausschließlich heimische Anlagen investiert, wodurch ausschließlich in den Technologiestandort Deutschland investiert wird.
Die Kosten durch Hochwasser- (12,9 Mrd. Euro Gesamtschaden 2013, Quelle: Statista) sowie Umwelt- und Gesundheitsschäden, verbessern diese Rechnung zusätzlich. "Insgesamt könnten die Folgen des Klimawandels hierzulande Kosten in dreistelliger Milliardenhöhe verursachen, sagte Claudia Kemfert, Expertin für Energie, Verkehr und Umwelt am DIW. Nach heute vorgestellten Daten müssen die Deutschen bis zum 2050 zusätzliche 800 Mrd. Euro ausgeben, um den Folgen der globalen Erwärmung zu begegnen. Bis zum Jahr 2100 könnten sich die Kosten nach DIW-Berechnungen gar auf fast drei Billionen Euro belaufen. Das DIW nimmt in seiner Studie allerdings an, dass die globale Durchschnittslufttemperatur um 4,5 Grad Celsius steigen wird. Das ist der obere Erwartungswert, von dem der Uno-Klimarat ausgeht." (Quelle: Spiegel Online)
Übrigens, im Vergleich zu den Kosten für die Energiewende, rund 17 Mrd. €/Jahr, belaufen sich die umweltschädlichen Subventionen auf 52 Milliarden Euro, pro Jahr! (Quelle: Umweltbundesamt)
Die Energiewende ist notwendig um die Klimaerwärmung aufzuhalten und unsere Umwelt sowie Gesundheit zu schützen. Daneben sichert sie aber auch einen nationalen Wohlstand, da Arbeitsplätze geschaffen und der Geldabfluss an rohstoffreiche Länder verringert werden.
Vergleicht man die Kosten für die EEG-Umlage 2012 in Höhe von 17,3 Mrd. Euro mit den vermiedenen Kosten für Brennstoffimporte (Anmerkung: 12,3 % sind regenerativer Natur) in Höhe von 10 Mrd. Euro, so erkennt man zusätzlich den finanziellen Anreiz für die Energiewende. Die Prognosen bis zum Jahr 2020 lassen den daraus entstehenden Saldo noch wachsen, da die Stromgestehungskosten im Bereich der Erneuerbaren im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern sinken. Zudem werden die Kosten der EEG-Umlage ausschließlich heimische Anlagen investiert, wodurch ausschließlich in den Technologiestandort Deutschland investiert wird.
Die Kosten durch Hochwasser- (12,9 Mrd. Euro Gesamtschaden 2013, Quelle: Statista) sowie Umwelt- und Gesundheitsschäden, verbessern diese Rechnung zusätzlich. "Insgesamt könnten die Folgen des Klimawandels hierzulande Kosten in dreistelliger Milliardenhöhe verursachen, sagte Claudia Kemfert, Expertin für Energie, Verkehr und Umwelt am DIW. Nach heute vorgestellten Daten müssen die Deutschen bis zum 2050 zusätzliche 800 Mrd. Euro ausgeben, um den Folgen der globalen Erwärmung zu begegnen. Bis zum Jahr 2100 könnten sich die Kosten nach DIW-Berechnungen gar auf fast drei Billionen Euro belaufen. Das DIW nimmt in seiner Studie allerdings an, dass die globale Durchschnittslufttemperatur um 4,5 Grad Celsius steigen wird. Das ist der obere Erwartungswert, von dem der Uno-Klimarat ausgeht." (Quelle: Spiegel Online)
Übrigens, im Vergleich zu den Kosten für die Energiewende, rund 17 Mrd. €/Jahr, belaufen sich die umweltschädlichen Subventionen auf 52 Milliarden Euro, pro Jahr! (Quelle: Umweltbundesamt)
Tipp:
Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung!
Die Energiewende wird von vielen Seiten torpediert und als Sündenbock für den rasanten Strompreisanstieg an den Pranger gestellt. Einflussreiche Lobbyverbände versorgen die Medien mit sogenannten Expertenkommentaren und scheinbar unabhängigen Artikeln.
Die Bevölkerung darf sich davon nicht beeinflussen lassen und muss sich fragen, wer von der alten Erzeugerstruktur (zentral, fossil, Großkonzerne) profitiert und warum die neue Erzeugerstruktur (dezentral, erneuerbar, Bürgerkraftwerke) verunglimpft wird.
Wenn wir in Bayern die dezentrale Energiewende nicht schaffen, dann müssen wir zudem die "Monstertrassen" (HGÜ) in Kauf nehmen und uns erneut in eine Energieabhängigkeit begeben.
Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung!
Die Energiewende wird von vielen Seiten torpediert und als Sündenbock für den rasanten Strompreisanstieg an den Pranger gestellt. Einflussreiche Lobbyverbände versorgen die Medien mit sogenannten Expertenkommentaren und scheinbar unabhängigen Artikeln.
Die Bevölkerung darf sich davon nicht beeinflussen lassen und muss sich fragen, wer von der alten Erzeugerstruktur (zentral, fossil, Großkonzerne) profitiert und warum die neue Erzeugerstruktur (dezentral, erneuerbar, Bürgerkraftwerke) verunglimpft wird.
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Literatur
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Weitere Informationen
Zeit online (29.03.2016): Was Gabriel unter Bürgernähe versteht
Kommunen, die das lokale Stromnetz selbst betreiben wollen, werden immer häufiger verklagt. Die Regierung hat Besserung versprochen. Die Realität sieht jedoch anders aus.
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PV Magazine (23.03.2016): Und täglich grüßt die EEG-Novelle:
Überblick über die wichtigsten Änderungen/ Neues bei den Ausschreibungen/ Einspeisevergütungen für Anlagen bis 1MW/ Anpassung des Anlagenbegriffs
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Zeit online (17.03.2016): Der Boss der Kohle AG
Gewerkschaftschef Michael Vassiliadis will den Ausstieg aus der Braunkohle verzögern: Mithilfe seiner Seilschaften in Politik und Wirtschaft.
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PV Magazine (21.12.2015): Erneuerbare erreichen 30 % - PV bei 6 %
Photovoltaik und Windkraft haben in diesem Jahr ihren Anteil an der Bruttostromerzeugung weiter gesteigert. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanz legt nun die Zahlen vor, die belegen, dass die Erneuerbaren wie schon im Vorjahr wieder die wichtigste Energiequelle in Deutschland sind.
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Bundeszentrale für politische Bildung
Die Energiewende stellt Deutschland vor große Herausforderungen, ein Dossier zur Energiepolitik.
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Das EEG 2014
Bewertung und Ausblick von Hans-Josef Fell, Autor des EEG-Entwurfes 2000
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Deutschland ohne Erneuerbare Energien? Stromkosten und Versorgungssicherheit ohne die Einspeisung Erneuerbarer Energien in den Jahren 2011-2013
Kurzstudie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
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Der volle Durchblick in Sachen Enerneuerbare Energien
Broschüre der Agentur für Erneuerbare Energien
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Konflikte und Risiken der Energieversorgung
Hintergrundpapier Renews spezial
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Erfüllt Deutschland die Treibhausgas-Emissionsziele bis 2020?
Studie von Ecofys Germany GmbH, im Auftrag von greenpeace
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