Die Windkraft in Bayern...
...hat das größte Ausbaupotenzial aller erneuerbaren Energieträger in Bayern. Windkraftanlagen wandeln die kinetische Energie des Windes in elektrische Energie um und erreichen dabei auch in sogenannten "Schwachwindregionen", mit speziell dafür konzipierten Windkraftanlagen, Erträge für einen wirtschaftlichen Betrieb.
Neben der Photovoltaik ist die Windenergie die kostengünstigste Form erneuerbarer Stromerzeugung. Windenergieanlagen haben zudem einen sehr geringen Flächenbedarf und produzieren ihren Strom vorwiegend im Winter, wenn der Bedarf am höchsten ist. In einem zukünftigen bayerischen Energiemix ist die Windkraft daher unersetzlich. Politische Entscheidungen bremsen jedoch den für die Energiewende dringend notwendigen Ausbau aus. Speziell Bayern muss als windschwache Region und der Länderöffnungsklausel im EEG 2014, die eine verschärfte ländereigene Abstandsregelung von Windkraftanlagen zu Bebauungen ermöglicht (10h-Regelung), starke Rückschläge hinnehmen. Kernziele des bayerischen Energieprogramms "Energie innovativ", in dem noch bis zu 1.500 neue Windräder für Bayern gefordert wurden, sind unter diesen Voraussetzungen nicht mehr zu erreichen. Das Argument von unwirtschaftlichen Windkraftanlagen in Bayern ist aufgrund der Innovationen der Hersteller bereits überholt. Sofern Windkraftbetreiber keine Erwartungen wie Großkonzerne stellen und auch mit einstelligen Renditen zufrieden sind, können sich Gemeinden und deren Bürger, beispielsweise über Genossenschaften, durchaus weiterhin beteiligen und damit gleichzeitig die regionale Wertschöpfung erhöhen. Der Beitrag zur Energiewende
In Bayern hat die Windkraft einen Anteil an der Stromerzeugung von 2,8 Mrd. kWh (2015), das entspricht derzeit ca. 3,3 % und somit den geringsten aller bekannten erneuerbaren Energien. Obwohl die Windenergie derzeit die günstigste Art der regenerativen Stromerzeugung darstellt, ist sie aufgrund der "Verpargelung" der Landschaft aber auch sehr umstritten. Die frühzeitige Einbindung der Bevölkerung in den Genehmigungsprozess, die Einhaltung der Abstandsflächen oder die Möglichkeit einer Beteiligung über eine Bürgerenergiegenossenschaft können die Akzeptanz erhöhen.
Bis 2025 soll der Anteil gemäß dem Bayerischen Energieprogramm 2015 auf bis zu 6 % ansteigen. Dies ist besonders im Hinblick auf das Gelingen der Energiewende und einen dafür notwendigen Energiemix besonders wichtig. Speziell die Kombination der Windkraft (Stromproduktion bei Tag und Nacht und verstärkt im Winter) mit der Photovoltaik (Stromproduktion tagsüber und verstärkt im Sommer) ist dabei nennenswert. Politische Forderungen der EEB eG
Die EEB eG befürwortet Windkraftanlagen in Bürgerhand und Projekte, die von Beginn an mit den Bürgern verwirklicht wurden, für eine unabhängige und landschaftsintegrierte Energiewende.
Pauschale und ungerechte Ausbauhemmnisse im Vergleich zu anderen Bundesländern, wie die sogenannte 10h-Regelung, lehnen wir ab. Im Sinne der Energiewende muss auch die Windkraft ausgebaut werden, daher fordern wir ein klares Bekenntnis zur Windkraft in Bayern. Im Sinne eines Energiemixes, der für die Energiewende notwendig ist, muss auch der wirtschaftliche Betrieb, mit einstelligen Renditen, in Bayern möglich sein. Kontraproduktive gesetzliche Regelungen, wie das EEG-Ausschreibungsmodell oder die 10h-Regelung, lehnen wir ab. Mit dieser Gesetzgebung folgt unserer Ansicht nach zwangsläufig die Windkraftkonzentration in norddeutschen Bundesländern und der Ausbau in Bayern erliegt vollends. Ökologische Integration
Im Bereich der Windkraft überprüft das Weinberg-Prinzip in erster Linie die Gesamtkonzeption der jeweiligen Anlagen. Aufgrund der relativ geringen Möglichkeiten zur Landschaftsintegration müssen vor allem die Ausgleichsflächen den ökologischen Eingriff kompensieren.
Speziell am Anlagenstandort sollen zudem die Möglichkeiten von Nistkästen, Steinschüttungen und auch die Fassadenbegrünung überprüft und umgesetzt werden. Das Argument der Vogel- und Fledermaustötung vieler Windkraftgegner unterstützen wir nicht grundsätzlich. Jedenfalls ist immer eine Einzelfallbetrachtung notwendig. Darüber hinaus verenden durch Verkehr und Umweltverschmutzung weit mehr dieser nützlichen Tiere, der Klimawandel fordert darüber hinaus zahlreiche Tierleben. Mit einer optimalen Integration aller Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, können wir zudem insgesamt weit mehr Lebensräume schaffen, als durch den Klimawandel vernichtet werden. Windkraftanlagen, die nach dem Weinberg-Prinzip zertifiziert worden sind, erhalten anteilig ihren Beitrag am Umweltbonus-Fördertopf. |
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Literatur
Windenergie und Landschaftsästhetik
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